Ortsplan Lindhorst
Das Gebiet der Samtgemeinde Lindhorst liegt im Bereich des historischen Dülwalds, östlich der Kreisstadt Stadthagen und westlich von Bad Nenndorf, zwischen dem Bückeberg im Süden und dem Mittellandkanal mit der Stadt Sachsenhagen im Norden.

Lindhorst-hats auf einer größeren Karte anzeigen
Der Name Lindhorst kommt von der sog. „Linde“, einer Anhebung im historischen Dülwald, der im 13. Jahrhundert zunehmend für die Anlage zahlreiche dörflicher Siedlungen gerodet wurde. Auch Lindhorst und die meisten Orte der Samtgemeinde sind in dieser Zeit erstmals beurkundet. Spärlich besiedelt war das Gebiet aber bereits seit frühgeschichtlicher Zeit und einige Dörfer, wie beispielsweise Lindhorst, haben vermutlich ihren Ursprung in der Zeit der Frankenherrschaft im 9. und 10. Jahrhundert. Der fruchtbare Boden und die Lage am alten Hellweg, dessen Verlauf die heutige B 65 folgt, führten bereits im 6. Jahrhundert zur Gründung der Siedlung Beckedorf. Der Dülwald war in sächsischer Zeit Grenzwald zwischen mehreren Gauen und bis zum 13. Jahrhundert blieb die Herrschaft über dieses Gebiet umstritten. Die Grafen von Rohden-Wunstorf, die Schaumburger Grafen, die Herzöge von Sachsen-Lauenburg und der Bischof von Minden erhoben Besitzansprüche.
Im 13. und 14. Jahrhundert brachten die Schaumburger Grafen das Gebiet um Lindhorst schließlich in ihren Besitz. Als am Ende des Dreißigjährigen Kriegs die Grafschaft Schaumburg geteilt wurde, kamen Ottensen und Beckedorf in den hessischen Teil und die anderen Orte der heutigen Samtgemeinde zur Grafschaft Schaumburg-Lippe. Diese Trennung endete erst im Jahr 1974. Die kleinen Siedlungen im Samtgemeindegebiet entwickelten sich nur langsam. Erst die Verbesserung der Infrastruktur mit dem Bau der Eisenbahnlinie Hannover–Minden 1847 mit dem Lindhorster Bahnhof und dem Bau des Mittellandkanals 1916 mit dem Kanalhafen Sachsenhagen brachten einen leichten Aufschwung. Seit 1911 wurde in Beckedorf Kohle-Bergbau betrieben.
Beide Weltkriege behinderten die weitere Entwicklung, doch nach 1945 wurden viele Weltkriegs-Flüchtlinge aufgenommen und der Kohlebergbau wurde weiter auf die „Schaumburger Mulde“ ausgedehnt. Es entstand eine weitere Schachtanlage in Lüdersfeld, und Lindhorst wurde mit der Verdoppelung seiner Einwohnerzahl zu einer großen Bergmannssiedlung.
Im Juli 1954 wurde die „Magister-Nothold-Schule“ in Lindhorst eingeweiht und 1957 die katholische Kirche, die für die vielen zugezogenen Menschen katholischen Glaubens gebaut wurde. Sie trägt den Namen der Schutzpatronin der Bergleute „St. Barbara“. Neben den Flüchtlingen und Vertriebenen aus dem Osten kamen auch evakuierte Bergleute aus dem Ruhrgebiet, die hier wieder Arbeit fanden.
Bereits 1960 kam das jähe Ende des Schaumburger Kohlebergbaus. Die relativ geringe Menge und Qualität sowie billigere Konkurrenz machten den Bergbau unrentabel. Die Schachtanlagen wurden geschlossen und später wieder verfüllt.
Auch in der Landwirtschaft gingen seither viele Arbeitsplätze verloren. Mit der Ansiedlung mehrerer Gewerbebetriebe im Bereich des Bahnhofes konnte nur ein Teil davon kompensiert werden und der Bereich „Gewerbliche Wirtschaft“ bleibt weiterhin ein Schwerpunktthema der Samtgemeindeverwaltung.
Die Gemeinden Heuerßen, Kobbensen, Lindhorst, Lüdersfeld, Reinsen-Remeringhausen, Schöttlingen und Vornhagen schlossen sich 1969 in Eigeninitiative zu einer Samtgemeinde Lindhorst zusammen.
Doch mit der 1974 durchgeführten Verwaltungs- und Gebietsreform in Niedersachsen wurde auch die Samtgemeinde Lindhorst neu gebildet. Es kamen die Gemeinden Beckedorf und Ottensen aus dem Altkreis Grafschaft Schaumburg hinzu, die Gemeinde Reinsen-Remeringhausen wurde in die Stadt Stadthagen eingegliedert.
Heute wohnen viele Berufspendler in der verkehrsgünstig gelegenen Samtgemeinde, die auch landschaftlich eine bevorzugte Lage zwischen den Naturparks Weserbergland Schaumburg-Hameln und Steinhuder Meer besitzt.
Quelle: wikipedia